Star Trek - Der Film

auf DVD gesehen von Michael Baumgartner 

Das ist das erste Mal, dass ich diesen Film sah, vollständig zumindest. Ich muss es gestehen. Aber zur Tagesordnung will ich noch nicht übergehen, der Wiedergabe des Inhalts und dann meine Meinung dazu. Ich habe ihn mir auf DVD angeschaut, und habe den Film als silbrige Scheibe schon lange. Nun also war es so weit: Mein erster Gedanke, der Film steht im Schatten von 2001 - Odyssee im Weltraum. Einerseits hatten die Macher wollten keine Star Trek Episode in Spielfilm-Länge, sondern einen echten "Weltraum-Film" in der es um  die Begegnung mit einem BDO  geht, das die Erde bedroht und in dem die Crew der Enterprise die Hauptrolle spielt. Deswegen gibt es hier keine Widersacher mit einem Gesicht, die Konflikte sind Teil der Crew. Von Beginn an, steht diese Rettungsexpedition unter einem schlechten Stern. Kirk will die Expedition übernehmen, das bedeutet die Degradierung des etatmäßigen Kaptäns Willard Decker () als Wissenschaftsoffizier. Der bezweifelt zu Recht, dass Kirk diese neue Enterprise so gut kennt, dass er immer die richtigen Befehle geben kann. Für einen verunglückten Offizier kommt die betörend schöne Offizierin Ilia an Bord.  Die zuerst als Wolke wahrgenommene Weltraumobjekt erweist sich während der Annäherung als Struktur aus vielen gigantischen Segmenten, die unterschiedlich farbig strukturiert sind. Es ist keine bloße Energieansammlung, sondern eine riesige Maschine, ein unermesslich großes Raumschiff mit einer zentralen Steuerung und Waffensystemen, gegen die die Enterprise machtlos ist. Eine plötzlich auf der Brücke erscheinende Plasmasäule, versucht zunächst Daten aus dem Bordcomputer zu extrahieren und lässt dann Ilia verschwinden, worauf Decker, der einmal so etwas wie eine Liebesbeziehung hatte, schwere Vorwürfe gegen Kirk erhebt. 
Kurz darauf erscheint ein maschineller Nachbau Ilias in deren Quartier, äußerlich eine exakte Kopie, doch innen mit technischer Struktur. Diese dient der fremden Entität als Kommunikationskanal zur Enterprise-Besatzung. Sie nennt die Entität „V’ger“ (englisch ausgesprochen: „wi-dscher“) und sagt, V’ger sei auf der Suche nach seinem Schöpfer, den es auf der Erde zu finden glaubt. Spock nähert sich mit einem Raketen-Raumanzug eigenmächtig dem Zentrum der Konstruktion und erfährt nach einer Gedankenverschmelzung mit der Entität und einer holographischen Nachbildung der Reise V’gers, dass V’ger über ungeheures Wissen verfügt, aber Emotionen nicht verstehen kann. 
Am Ende kommt es im Zentrum von V'ger zu einem Opfergang, die Kirk, Spock und Pille zu Nebenfiguren macht. Es gibt tragische Figuren, die aber nicht als tragisch angesehen werden. Das hat mich doch sehr irritiert. Der Tod wird viel zu lapidar abgehandelt. Der ganze Film ist  gefühlsmäßig nicht ausbalanciert. Auch Spock ist nicht gut getroffen. Dass er persönliche Motive hat, die Entität zu erforschen und deswegen nicht wie ein Mitglied der Crew handelt, sondern ein Solitär, was einfach nicht passt.
Die Grundidee des Films hat schon etwas für sich, doch man sieht ihm die chaotische Entstehung an. Es sollte ursprünglich eine neue Serie geben, die Studiobauten existierten schon, doch dann bliesen die Studiobosse das Projekt ab, der Film war gewissermaßen der Notnagel.
Fazit: Kein guter Film, aber interessant und  mit großen Schauwerten. 

USA 1979, 132  Minuten, FSK 12, Stab: Regie: Robert Wise, Drehbuch: Harold Livingston, Produktion: Gene Roddenberry, Musik:     Jerry Goldsmith, Kamera: Richard H. Kline, Schnitt: Todd Ramsay

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© Michael Baumgartner