Filmkritik vn Michael Baumgartner
"Day of the Animals" (dt. Kinotitel "Panik in der Sierra Nova") ist ein SF/Tierhorrorfilm aus dem Jahr 1977. Ein Ozonloch macht die Tiere in Kalifornien böse auf die Menschen. Ein Städtchen und insbesonders eine Gruppe von Wanderern in der Wildnis werden von aggressiv gewordenen Tieren attackiert. Die reagieren auf die Gefahr sehr individuell und machen natürlich den Fehler, sich aufzuteilen. Die kleinen Gruppen schlagen sich in unterschiedliche Richtungen durch.
Der Film erweckt den seltsamen Eindruck, dass das wirklich Spektakuläre und Grausige außerhalb der gezeigten Filmhandlung abspielt. Das steigert sich im Film bis zum Ende. Zuerst treffen die Wanderer an einem Rastplatz auf ein verlassenes Zelt, keine Spur von den Campern. Dann trifft einer auf der Gruppe auf ein Zeltlager mit Spuren von Kampf und Zerstörung. Dann kommt er mit dem unterwegs aufgefundenen Mädchen endlich in die verlassene Stadt, wo sich Schlangen tummeln. Dann als die „Armee“ in ABC-Schutzanzügen(!) anrückt sieht man die Straßen eben jenes Städtchens voller toter Menschen und Tiere.
Das ist aber nicht der Clou, sondern dem geringen Budget und den filmischen Möglichkeiten geschuldet. So gerät das Unterhaltungskonzept des Reißers in ziemliche Schieflage. Man will so viel wie möglich blutige Kampfszenen zeigen, aber noch mehr muss man andeuten und der Fantasie des Zuschauers überlassen. Das ist schlicht unbefriedigend für einen Unterhaltungsfilm. Immerhin hat man mit Lalo Schifrin einen namhaften Filmkomponisten engagieren können.
Spektakulär: Leslie Nielsen ("Die Nackte Kanone") als großmäuliger Werbe-Spezialist, dem anscheindend die UV-Strahlung das Gehirn verbruzelt hat und dabei seinen inneren Barbar entdeckt.
Fazit: Nur bedingt unterhaltsam. Das Plakat verspricht mehr, als der Film halten kann.
USA1977, Länge: 95 Minuten, Altersfreigabe:FSK 16, Regie: William Girdler, Drehbuch: William W. Norton, Eleanor E. Norton, Produktion: Edward L. Montoro, David Sheldon, Musik: Lalo Schifrin, Kamera: Robert Sorrentino, Schnitt: Bub Asman, James Mitchell