Ein Nachruf von Michael Baumgartner
Drew Struzan wuchs unter ärmlichen Verhaltnissen in Portland auf. Trotz seiner Rechtschreibschwäche schloss er die Highschool ab und machte eine Ausbildung als Illustrator am renomierten Art Center College of Design in Los Angeles. Zuerst gestaltete er Plattencover für Black Sabbath und , dann bekam er Aufträge für Plakate von B-Movies. Sein Durchbruch kam, als er 1977 für den ersten Star Wars Film das Plakat schuf. So wurde er bekannt. Für die Star Wars-Filme malte er in Folge alle Filmplakate. Er wurde so ein Teil des Franchises und trug mit seinen Plakaten das seinige zum Erfolg bei.
Drew Struzans große Zeit waren die 80er Jahre. Er fertigte aber auch für die Filme von Steven Spielberg die Filmplakate an, Hollywood gab sich bei ihm die Klinke in die Hand. Einmal hatte er für einen Auftrag nur einen Tag Zeit. Von "The Thing" von John Carpenter wusst er so gut wie nichts. So malt er einen Freund in Winterparker im Schnee. Das Gesicht war durch eine blendende Sonnenrefliektion verborgen. Das war seine Vorstellung von dem Fim.
Struzan war ein echter Handarbeiter, der mit Zeichenstift, Pinsel und Airbrush-Pistole arbeitete. Er inszenierte vor allem geradezu naturalistisch die Geischter der Filmcharaktere und
erzeugte so eine Verbindung zu den Betrachternden. Über seine Arbeit sagte er einmal. "Ich hatte das Gefühl, dass Kunst mehr ist als nur das Erzählen einer Geschichte. Ich wollte den Menschen das
Gefühl vermitteln, auf das sie hoffen konnten."
Im Laufe seiner Karrier schuf er 150 Plakate. Für Universal schuf er unvergleichliche Porträts der berühmten Filmmonster. Er arbeitete aber nicht nur für den Film. Für das Sachbuch "A Bloody
Business. The Rise of organized Crime in America" geschrieben von seiner Frau Dylan, zeichnete er die Innenillustrationen.
2008 verkündete, dass er sich zurückziehen werde, arbeitete aber noch weiter. Zuletzt litt er jedoch an Alzheimer. Er starb mit 78 Jahren. Seine Plakte sind ikoniscch geworden. Mit dem ebenfalls vor kurzem verstorbenen Renato Casaro prägte er das visuelle Gedächtnis des Films.